Juni 2023 - Keine Agentur, keine Fesselung mehr durch die Bindung an steife Vorgaben der Verlage - jetzt habe ich alle Fäden selbst in der Hand.
"The Black Rose - Verlangen", Teil 1 meiner Darkromance - Trilogie, ist erschienen. Wo? Überall, wo es Bücher gibt.
"The Black Rose - Sehnsucht", Teil 2 steht ebenso in den Startlöchern. Veröffentlichung April 2024!!!
"The Black Rose - Liebe", Teil 3
wird pünktlich zur LBM 25 auf dem Markt sein.
"Lucifer Christen - Deal der Versuchung", ist eine heiße Mafia-Romanze, die sich wieder in meinen Händen befindet. Das Buch wird ebenfalls im Januar 2025 auf den Markt kommen.
Der Vorvertrag für ein atemberaubendes Cover ist bereits unterschrieben.
Planung Leipziger Buchmesse 2025 - Ich werde einen eigenen Stand haben!!!! Jetzt schon vormerken!!!
Der erste Fall des schrulligen Hauptkommissars Roland Schäfer. Erscheint voraussichtlich im zweiten Quartal 2025 folgen!!!
The Black Rose -Verlangen
Neuerscheinung
Jetzt - Überall, wo es Bücher gibt!!!
Polly:
Diese Stimme! Einer Ohnmacht nahe, gefror ihr binnen
Sekunden das Blut in den Adern. Zu akzeptieren, was nicht zu
leugnen war, bescherte ihr die größte Gänsehaut ihres Lebens. Der
Klang seiner Worte hatte sich in ihr eingebrannt und begleitete sie
in jede schlaflose Nacht.
Derweil versuchte ihr vernebeltes Gehirn, Ians Erscheinung zu
analysieren. Nur ein Wort brachte es hervor: atemberaubend!
Aus seinem leicht geöffneten weißem Hemd schummelte sich
ein zarter schwarzer Flaum unordentlicher Härchen ans Licht. Sein
Jackett umspielte lässig die breiten Schultern. In seinem dunklen,
wilden Haar steckte eine elegante Sonnenbrille.
Das ist unfair, protestierte ihr Inneres. Ihrem Körper zu ver-
bieten auszuflippen, wo sie nur wenige Zentimeter vom heißesten
Typen der Erde trennten, war praktisch unmöglich.
Ian:
»Wir haben wohl alle unsere Geheimnisse. Auch wenn manche
nicht ganz unentdeckt bleiben.«
»Ich glaube, Sie kennen mich besser, als Sie vorgeben.«
»Ich bin sicher, dass Sie vor nicht allzu langer Zeit meinem
Liebesleben beigewohnt haben.«
»Ich hatte dich gebeten, das zu unterlassen.«
»Was?«, entfuhr ihr verwirrt.
»Okay«, keuchte er und lockerte etwas seinen Griff. »Dieses eine
Mal lasse ich es dir noch ungestraft durchgehen. Solltest du mei-
nen Wunsch erneut missachten, wirst du Bekanntschaft mit meinen
Maßregelungen machen.«
© Cover-und Umschlaggestaltung: Florin Sayer-Gabor - www.100covers4you.com
ISBN Softcover: 978-3-384-01841-0
ISBN Hardcover: 978-3-384-01842-7
ISBN E-Book: 978-3-384-01843-4
Das musst du lesen!!!
Einfach auf die Buchseite wechseln und das heiße Abenteuer genießen.
Der zauberhafteste Liebesroman, seit es Romanzen gibt
Florentina:
Ich mag Zärtlichkeiten, Romantik, rote Rosen, streichelnde Hände,
sanfte Küsse auf meiner Haut... Es schien, als schrieb sie eine Pro
und Kontra Liste hinter ihrer Stirn. Aber warum gefällt mir seine
Leidenschaft?, zermarterte sie ihren Geist.
Leander:
»Hast du eigentlich eine Ahnung davon, wie atemberaubend du in
diesem Kleid aussiehst? Wenn du es nicht sofort ausziehst, werde ich es
dir vom Leib reißen, egal was es gekostet hat!«
Wassyl:
»Du bist wunderschön«, flüsterte er plötzlich. »Dass du verheiratet
bist, weiß ich. Aber sollte dein Mann das jemals vergessen, werde ich
ihn schneller ersetzen, als du dosvidanya zu ihm sagen kannst!«
Eylin:
»Florentina, du bist fünfundzwanzig Jahre alt, du musst endlich be-
ginnen, dein Leben wiederzugewinnen. Aber eines sage ich dir: So wahr
ich Eylin Kummer heiße, werde ich es verdammt nochmal zu verhindern
wissen, dass du dich in eine neue Beziehung oder gar eine Ehe stürzt,
bevor er nicht jegliches Geheimnis gelüftet hat!«
Neugierig? Auf geht es! Wechsle einfach zur Buchseite und hole dir die Romantik ins Haus
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Verlag & Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
ISBN:
ISBN Softcover: 978-3-347-69002-8
ISBN Hardcover: 978-3-347-69003-5
ISBN E-Book: 978-3-347-69004-2
Cover-und Umschlaggestaltung: Florin Sayer-Gabor – www.100covers4you.com
Florin Sayer-Gabor – www.100covers4you.com
Wenn ein Cover den Erfolg bringt...
Florin gab meiner Florentina ein Gesicht. Meine Entscheidung, mich für einen Profi zu entscheiden, ist unbezahlbar.
Cover-und Umschlaggestaltung: Florin Sayer-Gabor – www.100covers4you.com
Florin Sayer-Gabor – www.100covers4you.com
Geplant demnächst:
Kommissar Schäfer und die Tote im Felsentheater
Als der Stuttgarter Kriminalhauptkommissar Roland Schäfer mit dem Plan, bis zum Ruhestand in beschaulicher Idylle auszuharren, im thüringischen Schweina ankommt, ist er alles andere als begeistert. Nicht nur seine Unterkunft, ein altes Fachwerkhaus, das seine Eigentümerin verträumt ihr Schmuckstück nennt, ist abscheulich. Ähnlich würde er seine ziemlich dominante Sekretärin Petra beschreiben. Einfach jeder im Team steht unter ihrer Fuchtel. Sie weiß die Ost-West Kabbelei im Revier zu schüren.
Dann kommt es noch schlimmer. Nur wenig später ist es mit der ersehnten Ruhe endgültig vorbei. Ausgerechnet Petra wird im Wald zwischen moosbewachsenen Felsen tot aufgefunden.
Ein scheußlicher Anblick.
War es ein Unfall? Schäfer bezweifelt das. Obendrein weiß seine nervige Vermieterin mehr, als gut für sie ist.
Folge Stella und Nicolas nach Mailand!!!
Mafia - Romanze - Veröffentlichung Januar 2025
Lucifer Christen - Deal der Versuchung
Wie würdest du dich entscheiden? Ein frivoles Angebot, prickelnd, gefährlich und durchaus lukrativ – schlägst du es aus?
Die stolze Mailänderin Stella tobt vor Wut. Der Schweizer Milliardär Nicolas Christen bestellte die begabte Herrenausstatterin in seine Villa in den Luganoer Bergen. Sein profitabler Auftrag war nur ein Vorwand, um sie zu einem unmoralischen Deal zu verführen. Der Zweitname Lucifer ist bei diesem Mann Passion. Das rufen sämtliche Spatzen von den Dächern. Mit dem besitzergreifenden und selbstverliebten Macho um die Welt zu jetten, um mit ihm erotische Stunden zu verbringen – wie käme eine echte De Luca dazu.
Gäbe es da nicht die befürchteten Leichen in ihrem Keller. Jede betrogene Braut würde sich von ihrem Verlobten einfach trennen. Nicht die Tochter eines mächtigen Don. Nur ein Anruf – dann fehlte von Michele und der Rothaarigen in seinen Armen jede Spur.
Ein Trip an die schönsten Metropolen der Welt, dazu die dunkle Ausstrahlung des unverschämt gutaussehenden Mannes und vielversprechende Geschäfte könnten ihr die Zeit verschaffen, um Gras über die Sache wachsen zu lassen. Angesichts seiner dreisten Erwartungen ist ihr Betrug akzeptabel – oder nicht?
Bei all ihren Plänen vergisst sie die Liebe. Denn nur ein Blick, eine Berührung genügen und beide schlittern in den erotischsten Zweikampf ihres Lebens.
Und wie geht es weiter? Wie wäre es mit einem Blick auf das heiße Cover von ...?
Das nächste Projekt bei Trediton
The Black Rose - Sehnsucht
Teil 2 der heißen Trilogie
Veröffentlichung April 2024
Leseprobe "The Black Rose - Verlangen" - Teil 1
Kapitel 1
»Guten Morgen, mein Schatz!«
Polly stand lässig in der Tür und ließ ihren zärtlichen Blick zum
Tisch wandern. Sie fand, die Küche war schon immer der schönste
Ort im ganzen Cottage. Langsam und noch ein wenig verschlafen
durchquerte sie ihren Lieblingsplatz. Großmutter Therese saß sicher
schon seit dem Morgengrauen am Tisch. Sie trat neben sie, beugte
sich über ihre Schulter und seufzte wohlig. Dabei strich sie ihr sanft
über die eingefallene Wange.
»Dir auch. Schön, dass du schon auf bist. Wie fühlst du dich?«
»Gut, mein Kind. Kaffee ist in der Kanne. Ich habe dir Sandwichs
gemacht, stehen im Kühlschrank.«
»Aber Resi, ich kann mich selbst versorgen. Ich weiß doch, wie
schwierig für dich jeder Wintermorgen ist.«
Immer, wenn sie ihre Großmutter im Rollstuhl beobachtete, konnte sie in ihrer resoluter Miene kaum den wahren Zustand erkennen. Brav schlenderte sie zur Küchenzeile, öffnete den Kühlschrank und holte den fertigen Teller heraus. Mit einem breiten Grinsen angelte sie ihre Lieblingstasse aus dem sandgelben Oberschrank und balancierte ihr Frühstück zum Tisch. Sie zog einen der dunkelgrünen Küchenstühle zurück und setzte sich. Dann sah sie auf und in ein ernstes Gesicht.
Sie sagte nichts, auch wenn sie wusste, Therese würde sich nichts anmerken lassen. Ein Blick aus dem Fenster erlaubte ihr jedoch die Hoffnung, dass ihr das Rheuma heute Morgen etwas weniger Schmerzen bereitete. Die Sonne, die über die Wälder der winterlichen Highlands zog, schummelte sich durch die schmalen Scheiben. Sie wusste, Therese beobachte sie noch immer. Ihre Blicke trafen sich.
»Du wirst deinen Plan umsetzen?«
»Klar!«, antworte sie entschlossen und nippte an ihrem Kaffee.
Therese musterte ihre Enkelin und nickte anerkennend.
»Ich habe dich schon mehrfach vor den MacGills gewarnt. Dass
jetzt Ian der neue Earl im Schloss ist, macht die Angelegenheit noch
komplizierter und gefährlicher.«
»Ich weiß«, stöhnte sie und lehnte sich nachdenklich zurück. Therese war keinesfalls so zerbrechlich, wie es den Anschein machte. Obwohl, das stetig schlimmer werdende Rheuma ihren Tagesablauf bestimmte und dabei den Bewegungsradius immer weiter einschränkte.
»Hast du den neuen Earl schon einmal gesehen?« Therese schüttelte den Kopf. »Ich weiß nur, was man hinter vorgehaltener Hand erzählt.«
Kurz schweiften ihre blauen Augen übers Küchenfenster. Im Raureif glitzerten neben einer liebevoll gestalteten Holzpergola die blattlosen Ranken einer kräftigen Kletterrose.
»Baxter MacGill und vor allem sein Bruder Sean waren durchtriebene Hunde.« Allmählich zog ein zartrosa Schimmer über ihre Wangen. Als Therese vor dreiundsechzig Jahren Wien verlassen hatte, gehörte der Familie ihres Mannes Fraser das Cottage und die dazu gehörenden Nebengebäude. Streng genommen sollte das weitläufige Land ebenso dazu gehören. So verlangte es das Gesetz, was in den Highlands nicht ungewöhnlich war.
»In Schottland gehört das Land zum Haus und daran hängt der
Titel«, erklärte sie und holte Polly aus ihren Gedanken. »Verlierst du
dein Land, so auch deine Vergangenheit!«
Cottage-Rose verband mit seinen Eigentümern eine dreihundert
Jahre alte Geschichte. Das galt nicht nur für Haus, Hof und Garten.
Hinter dem Wäldchen schloss sich der ganze Stolz der MacGlenns
an. Seit vielen Generationen waren sie erfolgreiche Rosenzüchter.
Eine ähnlich lange Ahnenreihe hatte die immer wieder preisgekrönte
schwarze Rose - einzigartig und wunderschön. Der Ruhm und das
Geld, was sie ein ums andere Jahr in die Familienkasse spülte, sicherte
den heutigen Bewohnern das Dach über dem Kopf.
»Ich werde die Urkunde finden. Das verspreche ich dir. Wir müssen einfach!«
»Du bist wie deine Mutter. Genauso blond und dickköpfig.«
Polly grinste. Dabei strich sie verlegen durch ihr zotteliges Haar, das auch heute einigermaßen zerwühlt aussah. Wie einst Mutter und Großmutter, galt sie in diesen Breiten als Exotin. Die sportliche Wienerin mit ihrer smarten Figur wirkte alles andere als bodenständig. Ein unersetzbarer Vorteil für ihre gewagten Pläne.
Eine Stunde später war sie auf dem Weg zu den Gewächshäusern.
Jetzt, Ende Januar, fegte ein eisiger Wind über das offene Land. Mit
eingezogenem Hals ging sie über die im Sonnenlicht glitzernde Holzbrücke hinunter zum See. Der weite grüne Horizont erlaubte es ihr, jedes Wetter als angenehm zu empfinden. Inzwischen war es zehn Uhr. Außer dem säuselnden Wind herrschte eine beruhigende Stille.
Das kleine Cottage mit seinen verspielten Erkern war das einzige
Haus weit und breit. Zwei Monate vor seinem plötzlichen Tod hatte Großvater Fraser die Fassade mit hellen Farben streichen lassen.
Das in Aquarellfarben schimmernde Blau um Fensterlaibungen und
Eingangstür hob sich von dem tiefen Dunkelgrün in der Ferne ab.
Der Kiesweg, dessen zarte Grashalme von einer gesprenkelten weißen Schicht überzogen waren, bog auf eine weite Lichtung ein und mündete im Eingangsbereich der Farm. Schon beschleunigte sie ihren Schritt. Sie passierte ein schlichtes Holzschild mit der einladenden Aufschrift: ’Welcome to Farm Black-Rose’.
Hinter der Ecke zum vordersten Gewächshaus schimmerte Oskars rote Mütze. Pollys Blick blieb an der schlaksigen Figur ihres irischen Mitarbeiters hängen. Seit gut fünf Jahren gehörte der fünfundzwanzigjährige Mann zur Farm. Damals war er, planlos auf der
Suche nach einer Bleibe, durch die Weiten der Highlands gepilgert.
Wo er Arbeit gefunden hatte, blieb er für eine Weile. Dann war er, ähnlich einem freien Wanderarbeiter, weitergezogen. Wenig gebildet und mit schlechten Manieren galt er nicht gerade als Aushängeschild für die erfolgreiche Farm. Doch sie hatten keine andere Wahl. Schon bald stellte sich heraus, Oskar hatte trotz allem ein einfühlsames Händchen für die zarten duftenden Geschöpfe auf dem Feld und unter Glas. Ein Gespür für die raue Natur zu haben und deren Zeichen deuten zu können, ließ ihn stets die richtige Entscheidung treffen.
Unweigerlich wanderten Pollys Gedanken in die Vergangenheit. Seit sie zum ersten Mal ihren Fuß auf das wunderschöne Fleckchen Erde des Distrikts Ross and Cromarty gesetzt hatte, glaubte sie sich in einem Nationalpark. Besonders dann, wenn die herbstliche Farbpalette zwischen den dunklen Tannen bunte Tupfer verstreute. Nichts von der unglaublich wilden Natur und seinem Anblick hätte Wien das Wasser reichen können. Von Beginn an hatte sie sich hier wohler gefühlt, als in der quirligen Metropole.
Dabei war sie bei ihrer Mutter Sophie frei und sehr behütet aufgewachsen. Nur die Last auf ihren schmächtigen Schultern war für Polly stets allgegenwärtig gewesen. Mit Sophie hatte sich das Drama auf ‚Black-Farm‘ wiederholt. Ein Blick in die Augen ihrer Großmutter genügte und sie ahnte die Macht der Einsamkeit, die dieses lange Leben begleitete. Dennoch schwieg Therese und ertrug ihr Schicksal.
Polly kannte die Geschichte. Dass ihre Mutter damals überstürzt nach Wien, der Geburtsstadt Thereses aufgebrochen war, lag vor allem an den Eigenarten ihres Großvaters Fraser. Rau, wild und unnachgiebig wie seine Heimat hatte er aus seiner zarten Liebe zu der blutjungen Therese eine kalte und strenge Zweckbeziehung werden lassen. Sophie war nicht bereit gewesen, in der Einöde, wie sie es nannte, ihr Leben zu verbringen. Den lieblosen Alltag ihrer Mutter vor Augen, war das keine Zukunft, die sich das wilde Mädchen hatte vorstellen können. Obendrein wurde sie ungewollt schwanger und gab den Vater des Kindes zeitlebens nicht preis. Um sie und das Kind vor der Wut ihres Mannes zu schützen, hatte Therese sie nach Wien zu Verwandten geschickt.
Erstaunlicherweise hatte sie Pollys Vater kurz vor Abreise in Gretna Green, dem berüchtigtsten Ort im wilden Schottland, geheiratet. Bis zu ihrem frühen Tod hatte sie verbissen am Geheimnis um seine Identität festgehalten. Vermutlich deshalb, weil sie sich, kaum in Wien angekommen, von ihrem Ehemann getrennt hatte. Der war unverzüglich in die Highlands zurückgekehrt. Allein der Nachnahme Strasser erinnerte an die kurze Ehe von Pollys Eltern. Somit hatte die Rosenfarm mit all ihren Traditionen ohne Nachfolger vor dem Ende gestanden. Doch das Schicksal hatte andere Pläne.
Sophie erkrankte unheilbar und war bereits ein halbes Jahr später gestorben. Deshalb hatte die fünfzehnjährige Polly Wien verlassen müssen. Die MacGlenns waren die einzige Familie, die sie noch hatte. Unerwartet war die so wichtige Erbin ins Cottage mit seinen wertvollen Rosen zurückgekehrt. Damals hatte sie außer verblasster Bilder weder Vorstellungen von ihren Großeltern noch von Schottland. Trotzdem verstand sie sich mit Therese praktisch von der ersten Minute an. Kein Wunder, schließlich glich sie ihrer Mutter wie ein Ei dem anderen. Ihr blondes kurzes, strubbeliges Haar erinnerte Therese an ihre eigene Vergangenheit. Die zarten Sommersprossen auf Pollys heller Haut versorgten sie jeden Tag mit liebevollen Erinnerungen an ihre Sophie.
Tobte Polly aufgeregt durch die Plantage, dann schien ihr die Neugier den Weg zu weisen. Mit großen Augen, umrahmt von dunklen langen Wimpern, beobachtete der stille Teenager den stämmigen Fraser. Seine Rosen hatten es ihr sofort angetan. Ebenso hatte sie die wilde Idylle des Landes verzaubert. Schon einen Monat nach ihrer Ankunft war sie täglich an Frasers Seite gewesen. Nach wenigen Wochen hatte sich der stille Mann nach und nach verändert. Natürlich hatte er das nicht zugegeben. Es war jedoch offensichtlich und der einzige Trost in Thereses hartem Alltag gewesen.
Schon früh waren sie mehr als Großmutter und Enkelin. Heute
sah Polly in ihr das Wichtigste und Wertvollste der Welt. Ein Grund,
weshalb sie die Neunundsiebzigjährige jetzt liebevoll Resi nannte.
Unabhängig davon hatte sie sich für ein Studium in Wien entschieden. Seit zwei Monaten hatte sie ihren Abschluss in der Tasche. Keinen Tag zu früh. Die Ereignisse hatten sie schneller als gedacht nach Schottland zurückgebracht.
Vor einem halben Jahr war Fraser einem Herzinfarkt erlegen. Seit
dem furchtbaren Morgen war Therese allein mit Cottage und Farm
zurückgeblieben. Die fortwährenden Schicksalsschläge hatten die
Frauen noch enger zusammengeschweißt. Inzwischen liebte Therese
ihre Rosen. Das war zugegebenermaßen nicht immer so. Aber mittlerweile konnte sie sich ein Leben ohne die duftende Pracht nicht mehr vorstellen. Die Angst, alles, was ihr hier wichtig war, verlieren zu können, hatte sich in ihrem Gesicht eingegraben. Für Polly war es eine Selbstverständlichkeit, für immer zu bleiben. Gut, dass Fraser sein Wissen über die Jahre an seine Enkelin weitergegeben hatte. Als er erkannt hatte, wie ihre Augen glänzten, wenn sie auch nur ihren Blick über die blühenden Felder schickte, versuchte er es mit einem vorsichtigen Lächeln.
Polly erinnerte sich noch sehr gut an die Zeit nach Frasers Beerdigung. Ein Abend, wie viele - kalt und einsam - das war indes ein paar Monate her. Sie hatten in der gemütlichen Stube vorm Kamin gesessen. Ihre Blicke versanken in der Glut. Eingewickelt in flauschige Wolle und die Hände gewärmt von einer heißen Tasse, hatte es eine Zeit lang gedauert, ehe Polly Therese bat, von ihrem Leben zu erzählen.
»Du bist die einzige Familie, die mir geblieben ist.« Bis zu diesem
Moment hatte sie über ihre Vergangenheit hartnäckig geschwiegen.
»Bitte! Ich möchte mein Leben hier verbringen. Sollte ich da nicht
wenigstens eine Ahnung von der Familiengeschichte haben?«
Therese hatte aufgesehen, in ihr entschlossenes Gesicht geblickt
und seufzend nachgegeben.
»Alles begann im April fünfundvierzig ...« Ihre Augen verloren
sich unverändert in den lodernden Flammen. »Es war furchtbar, die
Bomben fielen im Minutentakt ...«
Wieder war eine Pause entstanden, während Polly sich nicht
rührte. Das Drama um ihre Geburtsstadt war ihr geläufig. Schließlich
hatte sie dort ihre Jugend verbracht. Therese räusperte sich.
»Die Gänge des Notlazaretts füllten sich. Irgendwann gab es keinen Unterschied mehr, von wo die Verwundeten kamen. Alle sammelten sich an diesem Punkt. Auf einer Trage direkt hinter mir, entdeckte ich einen jungen Mann mit tiefrotem Haar. Er war in einem schlimmen Zustand. Seine Uniform hing in Fetzen an seinem Leib.
Der Arzt hatte nur einen flüchtigen Blick auf ihn geworfen und für
tot erklärt. Es handelte sich ohnehin um den Feind. Sie wollten ihn
einfach sterben lassen. Ich wusste, dass das nicht stimmte. Vorsichtig schlich ich zurück und betrachtete ihn. Kaum berührte ich seine
blutverkrustete Hand, da öffnete er seine Augen.«
Ihrem verträumten Blick nach zu urteilen, waren ihre Großeltern zunächst glücklich.
»Es war mir gelungen, ihn durchzubringen. Und das heimlich,
nebenbei. Keiner durfte es wissen. Kollaboration mit dem Feind wurde schwer bestraft.«
Dass sich Therese immer wieder unterbrochen hatte, störte sie
nicht. Zumal sie eine Ahnung von der leidvollen Geschichte des Paares hatte.
»Dann kamen wir hierher, in seine Heimat. Es war eine gefährliche Flucht. Du musst wissen, ich habe deinen Großvater einst sehr geliebt. Wenigstens habe ich mir das in den folgenden sechzig Jahren stets eingeredet.«
Allmählich war aus dem lieblichen Lächeln ein verbissener Aus-
druck geworden. »Nun ja, er hatte es schwer. Den verhassten Feind
in ihre Mitte zu bringen und dann auch noch zu heiraten, das war einfach inakzeptabel für seine traditionsbewusste Familie. Sie wollten mich hier nicht haben. Tja, nun war ich aber einmal hier. Als sich deine Mutter ankündigte, gab es eine Art Waffenstillstand. Leider endete der mit ihrer Geburt. Ein Mädchen, blond und zart wie ihre österreichische Mutter? Kann man ihnen nicht verdenken, meine ich. Die MacGlenns fürchteten um den Fortbestand der alten Linie. Ohne einen Erben für Cottage und Farm ...«
Mehr hatte sie nicht gesagt. Das war auch nicht notwendig gewesen. Selbst jetzt, ein paar Monate später, konnte sie sich das Leben ihrer Großmutter, weit weg von zu Hause vorstellen. Sie hatte ihre Hand genommen, sie sanft gedrückt und gemurmelt.
»Jetzt bin ich ja da. Von nun an werden wir zusammenhalten,
komme was wolle.«
»Polly, träumst du? Ich hoffe doch, von mir.« Sie schreckte zusammen. Mit einem Meter siebzig war die inzwischen Dreiundzwanzigjährige etwas größer als ihre Vorfahren.
Manch einer würde in ihr möglicherweise keine klassische Schönheit
sehen. Die leuchtenden fast goldfarbenen Augen in ihrem sanften
Gesicht versprühten jedoch etwas Geheimnisvolles.
Völlig versunken hatte sie den sich nähernden Oskar nicht bemerkt. Blinzelnd sah sie ihm in die grünen Augen. Wie immer wirkte der hochgewachsene, beinahe dünne Mann ungepflegt. Sein wildes kupferrotes Haar hing in Strähnen aus seinem über der Schulter hängenden Zopf. Ungeordnet wie seine Kleidung lebte er in den Tag.
Sie fand, er passte zum Land und seinen Eigenarten.
Seit dem Tod Frasers waren sie sehr froh, zwei starke Arme in
Haus und Farm zu haben. Sie vertrauten ihm, ließen ihm seine Eigenarten und mischten sich nie in seine Privatangelegenheiten. Anfangs hatte er noch geglaubt, er könnte die neue Hausherrin herumkommandieren. Vermutlich genauso, wie es die Männer für gewöhnlich hierzulande als selbstverständlich ansahen. Doch der cleveren Polly war der seltsame Kerl nicht gewachsen. Gewohnt, frei zu entscheiden und dabei ihre Meinung klar zu sagen, hatte sie dem frechen Iren frühzeitig gezeigt, wo sein Platz war. Erstaunlicherweise hatte der sich widerspruchslos gefügt. Seitdem kamen sie gut miteinander aus.
»Was machen die Aussaaten?«, fragte sie und ging in Richtung Anzuchthaus.
»Alles perfekt, wir sollten nur die ’Lady Of Shalott’ im Auge behalten. Die gefällt mir nicht! Es sind zwar noch gut drei Monate ...«
»Ich weiß, was du meinst. Dann lass uns mal sehen.«
Sie drehte sich um und begleitete Oskar zum Gewächshaus. Ein süßer, aromatischer Duft umfing ihre Nase, noch ehe sie in den Beeten stand. Diesen Augenblick, gerade am Morgen, wenn die Blüten begannen, sich den auf das Glas treffenden Sonnenstrahlen entgegenzurecken, würde sie für nichts auf der Welt eintauschen wollen. Kerzengerade und dichtgedrängt standen die halbgeöffneten Blüten in unzähligen Reihen - ein einzigartiges Farbwunder. Vom Nebel morgendlicher Berieselung eingehüllt, brachen sich einzelne Wassertröpfchen auf den zarten Rosenblättern.
Tief einatmend sog sie das einzigartige Aroma in ihre Lunge. Kein Parfüm konnte ihr das bieten. Vorsichtig ließ sie die zarten Blüten durch ihre Finger gleiten, strich über sie hinweg und betrachtete sie aufmerksam. Der hinzugetretene Ire beobachtete sie amüsiert. Polly war das egal. Jeder dieser Momente erinnerte sie an ihren Großvater.
Sehr früh hatte er ihr die speziellen Kniffe beigebracht, die in keiner Fachliteratur zu finden waren. Mit beinahe dreihundert Jahren Erfahrungen in der Rosenzucht konnte sich kein Fachbuch messen. Sie hatte förmlich an seinen Lippen gehangen. Wie ein ausgetrockneter Schwamm hatte die junge Polly das geballte Wissen des alten Farmers aufgenommen.
»Du passt zu diesen Schönheiten«, hatte er einmal gesagt. Ein Kompliment, das er weder seiner Frau und noch weniger seiner Tochter entgegengebracht hatte.
Im greller werdenden Sonnenlicht, das über den Wäldern aufzog und sich dann im Glas der Gewächshäuser brach, spiegelten sich ihre Augen. Stets ein hinreißender Anblick, der selbst einem emotionslosen Mann wie ihrem Großvater ein ehrliches Staunen abgerungen hatte.
»Gut, ich werde mich darum kümmern«, nickte sie zustimmend
und folgte Oskar durch die Rosenbeete.